Cocktails in Chao Lao

Cocktails in Chao Lao

Mit unserer Bestellung (1x Martini klassisch, gerüttelt, nicht geschüttelt und 1x Vodka Martini) sorgten wir in der hoteleigenen „Breezes Bar“ für eifrigen Aufruhr bei der Hotelmannschaft: Nach Bestellung der Cocktails machte sich der Barmann an sein Werk, öffnete entschlossen diverse Schränke, begutachtete, drehte und verschob zahlreiche Flaschen – zwischenzeitlich schien’s, als suche er nach dem versteckten Bällchen beim Hütchenspiel -, wälzte lächelnd sein Rezeptbuch und griff schließlich zum Telefon. Wenige Sekunden später füllte sich das Barhäuschen. Nun schauten sich drei junge Kolleginnen gemeinsam mit dem Barmann in der Bar um, guckten in die Schränke, drehten und verschoben Flaschen und schauten uns lächelnd an.
Verheißungsvoll ging’s weiter, als der Barmann jeweils eine Flasche Martini, Gin (Beefeater, rotes Etikett), sowie Vodka (Smirnoff, rotes Etikett) auf seine Arbeitsplatte stellte und erneut sein Rezeptbuch zu studieren begann. Wenige Minuten später wurde das geschäftige Cocktail-Team um eine ältere Frau ergänzt. Strammen Schrittes ging die runde sechzigjährige Frau die zwei Quadratmeter große Bar ab, gab Anweisungen, wirbelte ein wenig mit den Armen, schaute in die Schränke – und drehte und verschob Flaschen.
Unterdessen hatte der Barmann die Zubereitung des Martinis erfolgreich abgeschlossen. Sein Werk sah formvollendet schön aus, ein flüchtiger limettenverzierter Traum quasi.
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Als die alte Frau den Martini (Martini und Gin) auf den Tisch stellte, bat sie uns darum, statt des Vodka Martini einen anderen aus der Liste der Cocktails auf der Karte zu wählen. Kein Thema! Nina entschied sich für „Singapore Sling“, ein Cocktail, in dem der Beschreibung zufolge so ziemlich alles vertreten ist, was die Cocktailküche zu bieten hat. Nun machten sich alle ans Werk: Eine Mitarbeiterin holte einen Strohhalm, eine andere kümmerte sich ums Glas, der Barmann mischte wild alles zusammen, was die Schränke mit den Alkoholika zu bieten hatten, eine weitere Mitarbeiterin holte eine Cocktailkirsche aus dem Kühlschrank und die alte Frau zermalmte mit ihrem bloßen Blick Eiswürfel.
Jene beiden Cocktails, die wir hier getrunken haben, waren wohl die am liebevollsten zubereiteten, die ich jemals getrunken habe. 🙂

Von Ko Chang nach Chao Lao

Eigentlich wollten wir ja die gesamte verbleibende Urlaubszeit (zehn Tage) auf Ko Chang verbringen. Da’s auf der Insel – und besonders über unserem „Resort“ (wir fragten uns, warum hier jede Hotelhütte wahlweise als „Resort“, „Resort & Spa“, „Spa Resort“ oder „resortige Spa“ tituliert wird) ob seiner isolierten Lage in einer Bucht – jedoch allzu häufig regnete und wir der deutschen Eigenart des redseligen stellvertretenden „Resort“leiters Manni (Name geändert) schnell überdrüssig wurden, machten wir uns heute Morgen auf den Weg zurück zum Festland Thailands.

Um’s noch ‚mal festzuhalten: Das „Resort“, in dem wir drei Nächte verbrachten, war eine feine Sache: Wir konnten kostenlos mit dem Kajak herumschippern, das Essen war super, die Angestellten nett und freundlich und ein Motorroller (125ccm, yeah!) zur Erkundung der wirklich wunderschönen Insel war auch schnell und unkompliziert arrangiert. Manni, 50 plus, jedoch schien an verbaler Erektion zu leiden. So musste er z.B. den Hinweis auf die Sehenswürdigkeit „Wasserfall“ unbedingt um den Hinweis ergänzen, dass ein junges Paar den Wasserfall besucht und dort auch anderweitig den Vögelchen beim Fliegen zugeschaut hätte. Natürlich musste der „Überzieher“ (beide Augen zuknips und so) zur Kühlung der sich in der warmen Luft schnell erwärmenden Bierflasche auch in einen anderen Kontext gesetzt werden. Wer Altherrengedöns mag, hätte hier sehr wahrscheinlich seinen Spaß gehabt. Also wieder rauf auf die andere, nicht durchgerostete, Fähre und ab zur nächsten größeren Stadt auf dem Festland: Trat.
Von Ko Chang nach Chao Lao

Nach Trat brachte uns eine super nette, tolle, rund fünfzigplusjährige Fahrerin, die sich auf der Fähre ein knackiges Dosenbier öffnete und mit einem Energydrink verfeinerte. In Trat bestiegen wir einen Minibus, der uns nach Chanthaburi bringen sollte – und nach fünf Kilometern stumm am Straßenrand stehenblieb:
Von Ko Chang nach Chao Lao

Also umsteigen in einen neuen Minibus und ab nach Chanthaburi. Von hier aus ging’s dann weiter nach Chao Lao. Endlich wieder Meer, Strand und … Regen. Aber bald wird’s wieder sonnig. Bestimmt! 🙂
Von Ko Chang nach Chao Lao

Von Ko Chang nach Chao Lao