Denke ich an „Motel“, dann spielen sich vor meinem inneren Auge ganze Filme ab: Zähnefletschende Bösewichte lauern schrotflintenbewaffnet vor Motelzimmern, um sich ein blutiges Stelldichein mit ihren Widersachern zu stellen (z.B. die Szene in „Drive“: https://www.youtube.com/watch?v=sr1NMzPVCSA).
Zugegeben, in obiger Hinsicht ein wenig enttäuschend – hier passiert leider nichts dergleichen – ist das Clear Lake Inn Motel (http://www.clearlakeinn.ca/). Gelegen auf halbem Weg zwischen Toronto und Mackinaw City bietet das Motel eine gemütliche, von den 1960er Jahren inspirierte, Übernachtungsmöglichkeit am Clear Lake.
Clear Lake Inn MotelSonnenuntergang am Clear Lake See in Espanola, OntarioDas Clear Lake Motel Inn
Sorry, Sudbury, aber als wir bei Dir vorbeigeschaut haben – eigentlich mit dem Gedanken, eine Nacht bei Dir zu verbringen -, hattest Du wohl einen schlechten Tag. Zwar beherbergst Du den zweithöchsten Schornstein der Erde, aber so richtig gefunkt hat’s leider nicht zwischen uns. Schade! Darum schnell weiter nach Espanola!
Keine fünfzehn Minuten Fahrzeit mit der Fähre vom Jack Layton Ferry Terminal und der Großstadt-Trubel Torontos gibt sich satten Grün- und Blautönen geschlagen. Der „Toronto Island Park“ ist allein‘ schon wegen seiner wunderbaren Strände ein tolles Ausflugsziel – und der Blick auf die Skyline Torontos ist jeden Cent der 7.25 kanadischen $ für die Fähre wert.
Karte des Toronto Island ParksHaus auf / in dem Toronto Island ParkSkyline Torontos vom Toronto Island Park
Knapp zwei Stunden Autofahrt liegen zwischen den Niagarafällen und Toronto – zwei Stunden am Lenkrad, die sich sehr lohnen; Toronto ist mit seinen rund 2.6 Millionen Einwohnern (Metropolregion: > 5.5 Mio. Einwohner) die größte Stadt Kanadas und hat jede Menge zu bieten. Ein Beispielplan für zwei Nächte in Toronto:
Spaziergang durch Torontos unzählige schöne Straßen, Gassen und Viertel.
Die University Avenue hochspazieren, die umliegenden Gebäude und Hochhäuser bestaunen.
Einen Blick in das „Legislative Assembly of Ontario“ werfen.
Kalorienbewusstes Mittagessen bei „Bareburger“ (http://www.bareburger.com/). Hier gibt’s eine großartige vielfältige Auswahl an Patties (u.a.: Bisonfleisch, Entenfleisch, zahlreiche leckere vegetarische Varianten, etc.). Mjam.
Ab zum Jack Layton Ferry Terminal und mit einem Fährschiff auf den Toronto Island Park übersetzen. Dort einen wunderbaren, erholsamen Tag verbringen.
Am frühen Abend zurück zur Innenstadt Torontos. Dort gemütlich den Abend ausklingen lassen bei tausend und einem Craft Beer, z.B. im „Tortilla Flats“ (http://tortillaflats.ca) mit leckeren Nachos.
„Legislative Assembly of Ontario“, TorontoBlick auf die University Avenue, Toronto
An ihrem 63. Geburtstag, dem 24. Oktober 1901 macht es sich Annie Taylor in ihrem kissengepolsterten Fass „Queen of the Mist“ („Königin des Nebels“) gemütlich – und stürzt sich die Niagarafälle herunter. Annie Taylor überlebt ihre Geburtstagsfahrt und gelangt fortan zu flüchtiger Bekannheit als erster Mensch, der die Befahrung der Niagarafälle in einem Fass überlebt.
Annie Taylor neben ihrem Fass „Queen of the Mist“ („Königin des Nebels“)
So schnell Annie Taylor die Niagarafälle herunterfiel, so rasch verblassten auch ihre kommerziellen Ambitionen; in ihren letzten Lebensjahren verdingte sich Taylor in Niagara Falls als Hellseherin und musste sich schließlich in die Obhut eines Armenhauses begeben (vgl. wikipedia.de). Begraben liegt die Dame auf dem Friedhof in Niagara Falls.
Ungeachtet der Schicksale wagemütiger Niagara-Sensationsartisten: Die Niagarafälle schauen einfach atemberaubend aus! Ein toller Blick auf die Niagarafälle bietet sich von der kanadischen Seite auf die Hufeisenfälle („Horseshoe Falls“) und die US-amerikanischen Fälle. Wer möchte, kann sich für gutes Geld in ein Ausflugsboot setzen und sich in die Nähe der Fälle fahren lassen – muss man aber nicht unbedingt.
Die amerikanischen (links) und kanadischen (rechts) NiagarafälleNiagarafälle (Horseshoe Falls)
Auf den ersten Blick mag das Hi-Niagara Falls Hostel etwas abgelegen erscheinen, auf den zweiten Blick ist die Jugendherberge genau richtig gelegen: Rund 2.5 Kilometer nördlich der Bettenburgen und Bespaßungspaläste von Niagara Falls befindet sich das Haus, das für bezahlbares Geld sympathische Zimmer beherbergt. Für ein paar kanadische Dollar lassen sich Fahrräder mieten, mit denen sich die Gegend rund um die Niagarafälle toll erkunden lassen. Abends lockt die nahegelegene Queen Street in Downtown Niagara Falls mit großartigen Lokalitäten wie dem Taps On Queen Brewhouse & Grill. 😉
Mehr als 400 Meilen später…Ankunft in Niagara Falls, Ontario. Richtig viel los ist hier im alten Stadtkern Downtown Niagara Falls nicht – nach New York ist das aber auch ‚mal ganz erholsam.
Downtown Niagara Falls, Ontario, Queen StreetDowntown Niagara Falls, Ontario, Queen Street
Großartiges selbst gebrautes Bier – und mindestens genauso großartige Burger, Wraps, French Fries, und und und – gibt’s im „Taps on Queen“ (http://tapsbeer.ca). Beim montäglichen Karaokeabend hauten die Locals alles raus, was geht – und das richtig richtig gut.
Die Idee – nunja, ein wenig blumig formuliert ließe sich die „Idee“ auch als „Traum“ bezeichnen – existiert schon seit längerer Zeit: Startpunkt New York, Zielpunkt: Chicago. Dazwischen: die Niagara Fälle, Toronto, Manitoulin Island, Sault Ste. Marie und tausendundein Strand am Michigansee. In einer Woche geht’s los – und so schaut sie aus, die grob geplante Route durch Amerikas Nordosten: